Ethik-Formalismus-Theorie

DIE STELLUNG DES MENSCHEN IM KOSMOS, Max Scheler | Buch 1928 | Kritik (November 2024)

DIE STELLUNG DES MENSCHEN IM KOSMOS, Max Scheler | Buch 1928 | Kritik (November 2024)

Inhaltsverzeichnis:

Anonim

Form und Inhalt sind in der Philosophie gängige metaphysische Begriffe. Die Form ist die "Form" der Sache, ein Container ohne Inhalt. Begriffe von „gut“ und „richtig“ sind Formen. Der Inhalt ist die spezifische Manifestation dieser Form. Etwas „Gutes“ könnte sich darauf beziehen, jemandem in Not zu helfen. Dies ist der Inhalt. Daher lehnt der ethische Formalismus die Sorge um tatsächliche moralische Handlungen ab und konzentriert sich stattdessen auf die grundlegenden Quellen der moralischen Güte, unabhängig von ihrer Anwendung.

Form und Inhalt

Jede ethische Theorie hat eine Form oder Handlungsregel und Inhalt, die spezifische Natur dieser Handlung. Der ethische Formalismus verzichtet ganz auf den Inhalt. Formalismus ist ethischer Universalismus, der in absolute Gesetze verwandelt wird. Daher hat der Inhalt einer bestimmten moralischen Handlung keine Bedeutung. Wenn ein universelles Gesetz lautet: "Nicht schummeln", dann ist unter keinen Umständen ein Betrug zulässig.

Kant und Formalismus

Immanuel Kant ist einer der wichtigsten Befürworter des ethischen Formalismus. Seiner Ansicht nach kann sich keine ethische Theorie um den tatsächlichen Inhalt bestimmter Sittenhandlungen sorgen - sie muss Regeln aufstellen, die ausschließlich auf der Verfassung des menschlichen Willens basieren. Dies legt nahe, dass der menschliche Wille Regeln auf alle Situationen anwenden kann, mit denen er konfrontiert ist. Sie beginnt unter dem Gesichtspunkt der Gleichheit der Menschen und löst sich auf die Idee auf, dass nur in Freiheit beschlossene universelle Gesetze etwas Moralisches enthalten können.

Innerer Wert

Ethischer Formalismus besagt, dass die Quelle und der Grund ethischer Gesetze ihren Wert enthalten. Konsequenzen spielen daher keine Rolle. Kants berühmtes formalistisches Prinzip ist eine der berühmtesten ethisch-formalistischen Ideen. Für Kant ist eine wirklich moralische Handlung eine, die aus dem freien Willen kommt. Der Wille ist frei, wenn keine äußeren Einflüsse wie Eigeninteresse ihn stören. Der Wille ist in diesem Fall völlig frei und daher vollkommen universell. Ethisches Handeln, das aus dem Willen hervorgeht, ist wirklich gut, weil es sowohl frei als auch universell ist. Die Universalität wird zum Grund der Moral, weil sie keine spezifischen Interessen berücksichtigt. Es ist moralisch, um moralisch zu sein.

Die Menschheit als Ende

Kants berühmter ethischer Formalismus zeigt die Quelle des moralischen Handelns durch einen Willen, der völlig frei von Zwängen ist und daher notwendigerweise vollkommen universell ist. Alle rationalen Menschen sind zu dieser Art von Handlung fähig. Da dies die Quelle des sittlichen Guten ist und alle Menschen es ausführen können, ist jeder vernünftige Mensch die Quelle des sittlichen Guten. Wenn dies wahr ist, müssen alle Menschen als Selbstzweck behandelt werden, niemals als Mittel. Das Konzept der Universalität bedeutet, dass echte moralische Regeln für alle gleich gelten müssen.