Bei der Erhebung von Daten für eine Studie entscheiden sich Forscher häufig für die Verwendung von Fragebögen, da sie kostengünstig, zeiteffizient und objektiv einfach auszuwerten sind. Trotz dieser Vorteile weisen Fragebögen viele Mängel auf. Daher entscheiden sich Forscher häufig dafür, Interviewer für Fragebögen zu verwenden, da persönliche Interviews mehr Informationen über die Antworten der Testpersonen liefern können, während sie dieselbe Art statistischer Genauigkeit bieten.
Nicht verbale Daten
Interviews können nützlicher sein als Fragebögen, weil sie es Forschern ermöglichen, nicht-verbale Daten zu sammeln. Forscher können zum Beispiel sehen, ob bestimmte Fragen ein Interview-Thema nervös machen oder ob das Testobjekt Schwierigkeiten hat, die Frage zu beantworten. Kurz gesagt, nonverbale Hinweise wie fehlender Blickkontakt, unruhige Manieren oder defensive Haltung können den Antworten der Befragten einen Kontext bieten. Diese Art von Informationen konnte nicht aus einem schriftlichen Fragebogen entnommen werden.
Präzision
Da Forschungsteams normalerweise Fragebögen ohne Unterstützung eines Forschers oder Testprofessors ausfüllen, ist es schwierig zu wissen, ob der Interviewpartner die Fragen versteht, die er stellt. Wenn ein Forscher ein Live-Interview führt, kann die Testperson jedoch eine Klarstellung einholen, wenn sie eine Frage nicht versteht. Ebenso kann der Interviewer Anschlussfragen stellen, um eine gründlichere Antwort zu erhalten. Letztendlich führt dies zu detaillierteren und gründlicheren Daten.
Zugänglichkeit
Schriftliche Fragebögen sind keine geeignete Wahl für Forscher, die junge Kinder, Analphabeten oder sehbehinderte Personen studieren möchten. Ein Forscher kann diese logistischen Einschränkungen durch ein Interview beseitigen. Interviews senken die Angststufe des Probanden und sind daher für sensible Themen geeignet.
Flexibilität
Professor Mathieu Deflem von der University of South Carolina erklärt, dass Interviews flexibler sind als Fragebögen und sich gut für Studien eignen, in denen die Forschungsfrage nicht genau definiert ist. Da der "Interviewer das zentrale Untersuchungsinstrument" ist, kann er neue, möglicherweise für die Studie relevante Themen zur Sprache bringen, die sich im Verlauf der Diskussion mit dem Probanden ergeben. Interviews sind daher ein stärkeres Instrument als Fragebögen für Forscher, die sich mit Themen allgemein befassen wollen.