Risiken sind ungeplante Ereignisse, die Unternehmen erheblich und nachteilig beeinflussen können. Das Management muss jeden Tag mit Risiken umgehen, beispielsweise mit der Bedrohung durch neue Wettbewerber, mit veränderten Kundenpräferenzen, politischen Umbrüchen und wirtschaftlichen Verlangsamungen. Konkrete Risiken können leicht quantifiziert werden, dh der Nutzen und die Kosten können in Dollar ausgedrückt werden. Immaterielle Risiken sind in konkreten und Dollarbeträgen schwer zu definieren und erfordern ein höheres Maß an Subjektivität und Intuition.
Greifbare Risiken
Bei den materiellen Risiken handelt es sich um Risiken im Projekt- und Produktmanagement, z. B. durch Zeitplanausfälle, Nichtverfügbarkeit von Mitarbeitern und Budgetausfälle. Wenn sie nicht ordnungsgemäß verwaltet werden, können sie zu Geschäftsrisiken führen, z. Ernst & Young stufte das Kreditrisiko im Jahr 2010 als eines der wichtigsten Geschäftsrisiken ein. Es ist an die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebunden und hat messbare Auswirkungen auf den Abschluss. Unternehmen können dieses Risiko durch ein flexibles Cash-Management und Maßnahmen zur Kostenkontrolle steuern.
Steigende Rohstoff- und Energiekosten stellen für die meisten Unternehmen ein spürbares Risiko dar, da sie sich unmittelbar auf die Rentabilität auswirken. Ein damit verbundenes Risiko ist der Preisdruck - die Unfähigkeit von Unternehmen, die Preise aufgrund des Wettbewerbs von Billiganbietern aus Übersee und aggressiver Preisnachlässe von Wettbewerbern zu erhöhen.
Globalisierung bedeutet globale Lieferketten, die über Softwaresysteme und Telekommunikationsnetze miteinander verbunden sind. Für diese komplexen Architekturen gelten nur sehr wenige Regeln, aber Unternehmen und Regierungen sind davon abhängig. Systemausfälle oder Cyberangriffe können in der gesamten Lieferkette gravierende Störungen verursachen, die Produktion und Vertrieb mehrerer Unternehmen gleichzeitig beeinträchtigen können.
Immaterielle Risiken
Die Liste der wichtigsten Geschäftsrisiken von Ernst & Young für 2010 stufte die Vorschriften ein, darunter Umweltvorschriften wie CO2-Handelssysteme und die damit verbundenen Compliance-Kosten als eines der Hauptrisiken. Dies ist ein immaterielles Risiko, da regulatorische Maßnahmen von Regierungen weltweit nicht vernünftig vorhergesagt oder quantifiziert werden können. Unternehmen sollten sich mit Branchenverbänden und Lobbyisten für gewählte Funktionäre einsetzen, um regulatorische Änderungen zu antizipieren und möglicherweise zu gestalten, statt darauf zu warten, dass sie stattfinden.
Die volkswirtschaftliche und politische Volatilität ist sowohl in Schwellenländern als auch in Industrieländern ein immaterielles Risiko. Zunehmende Protektionismusgefühle, insbesondere während Abschwächungen, stellen ein ernstes Risiko für globale Unternehmen dar.
Aufstrebende Technologien und die Fähigkeit zur ständigen Innovation sind weitere immaterielle Risiken. Unternehmen müssen nicht nur im Wettbewerb mit führenden Produkten Schritt halten, sondern müssen auch neue Technologien wie Social Media und Enterprise Resource Planning in ihre Geschäftsprozesse integrieren, um zu vermeiden, dass sie von ihren Konkurrenten obsolet werden.
Risikomanagement
Risikomanagement umfasst das Erkennen potenzieller Risiken und die Implementierung von Maßnahmen, um deren Auswirkungen zu minimieren. Risiken sollten nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Schweregrad der Auswirkungen priorisiert werden. Risikominderungsstrategien sollten ständig überwacht und angepasst werden, da sich die Geschäftsbedingungen und Risiken im Laufe der Zeit ändern.
Überlegungen: Kosten vs. Nutzen
Risiken beinhalten in der Regel einen Kosten-Nutzen-Ausgleich. Die Analyse ist für quantifizierbare materielle Risiken normalerweise einfacher als für immaterielle Risiken. Bei der Risikobewertung und dem Risikomanagement spielen Bestschätzungen und Einschätzungen durch das Management oft eine Schlüsselrolle.