Die Bilanz wird im Allgemeinen als die Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens betrachtet. Investoren, Gläubiger und Unternehmensführer betrachten dies oft als die beste Darstellung des gesamten finanziellen Zustands und der Stabilität eines Unternehmens. Investoren bestimmen damit, wie stabil ein Unternehmen für Investitionen ist, während Kreditgeber wissen möchten, wie sicher es ist, neue Kredite an das Unternehmen zu vergeben.
Bilanz-Grundlagen
Die Bilanz folgt der üblichen Rechnungslegungsformel: Aktiva entsprechen Verbindlichkeiten plus Eigenkapital der Eigentümer. Es enthält alle kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich Barmittel und Forderungen, sowie alle kurz- und langfristigen Schulden des Unternehmens. Der Unterschied zwischen den beiden wird als Eigenkapital der Eigentümer bezeichnet. Hierbei handelt es sich um das derzeitige Eigenkapital des Unternehmens, das technisch seinen Aktionären oder Eigentümern gehört. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalnachweis sind die vier kritischen Finanzberichte, die von gewinnorientierten Unternehmen verwendet werden.
Allgemeine Überlegungen zum Kreditgeber
Kreditgeber haben im Allgemeinen drei Bedenken, wenn sie die Anfrage eines Unternehmens nach zusätzlichen Kreditmitteln prüfen. Sie möchten wissen, wie sicher es ist, Geld an das Unternehmen zu leihen, wie viel Geld zu leihen ist und welche Zinssätze und Bedingungen gelten sollten. Bei der Lösung dieser Bedenken bewerten die Kreditgeber die Gesamtheit der Bilanz, oft in Verbindung mit anderen Abschlüssen. Wenn ein Darlehen gewährt wird, werden letztendlich Höhe, Zinssätze und Laufzeiten auf der Grundlage des Risikos festgelegt.
Asset-Überlegungen
Bei der Betrachtung des Vermögensanteils der Bilanz wünscht sich der Kreditgeber eine starke Bargeld- und Kontokorrentbasis, die die Fähigkeit des Unternehmens zur Erfüllung seiner kurzfristigen Rückzahlungsverpflichtungen unterstützt. Langfristig interessiert sich der Kreditgeber auch für den Vermögensumsatz, für die Liquidität der Vermögenswerte des Unternehmens und für die effektive Generierung von Bargeld. Die Kreditgeber können den Saldo aus Forderungen und Barmitteln von Periode zu Periode miteinander vergleichen, um festzustellen, ob ein Unternehmen einen hohen Forderungsumsatz hat.
Haftungshinweise
Die Kreditgeber betrachten kurz- und langfristige Verbindlichkeiten im Verhältnis zu anderen Finanzierungsquellen und im Vergleich zu Vermögenswerten. Wenn ein Unternehmen bereits stark verschuldet ist, erscheint es nicht als geeignet, zusätzliche Schulden aufzunehmen. Ein weiterer wichtiger Vergleich ist der Kassenbestand bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Wenn Bargeld mit der kurzfristigen Verschuldung kaum mithalten kann, befindet sich das Unternehmen in einer gefährlichen Position. Zur Bewertung der Verschuldungsposition des Unternehmens werden häufig zwei einfache Leverage Ratios verwendet. Die Verschuldungsquote ist die Gesamtverschuldung geteilt durch die Bilanzsumme. Debt-to-Equity ist das Eigenkapital der verschuldeten Eigentümer. Beide bieten einen schnellen und prägnanten Einblick in die Aussichten des Unternehmens, einen neuen Kredit zurückzuzahlen.